Esoterik, die Neue Nicht-Religion...

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Mit der "neue" Nicht-Ethik schüttet man nun das Kind, die Wirklichkeit definitiv mit dem Bade der vorherrschenden Virtualisierung der Realität aus. Die massenattraktive Idee, dass das Konzept eines vom Nicht-Ich abtrennbaren Ichs, ja überhaupt der Abtrennbarkeit mit Begriffen, Vorstellungen und Dingen (das Gute, das Wahre, der Deutsche, der Christ, der Buddhist usw.) die Ursache allen Leids (meiner selbst und der anderen) sei, verdrängt den wahren Grund des fehlenden Wirklichkeitsbezug. Damit wird die dualistische Abtrennung meiner selbst vom anderen, die dualistische Identifikation des Ich mit dem Guten und des Nicht-Ich mit dem Bösen, diese "Verblendung des Geistes" (Unwissenheit) bloss subtil sublimiert. Diese neue, sich auf Buddha berufende 'neue Ethik' macht sich mit Beliebigkeit als eine freiwillige, innerliche Friedensethik massenattraktiv. Sich gibt vor die die Versagermodelle mit Normen, Vorschriften, Regeln, und Gesetzen, die wir uns im Unverstand aufgezwungen haben erstrebenswert zu überwinden. Sie eine freie Ethik, eine selbst gewählte, aus mir selbst gewonnene Ethik. Sie sei, ohne die Wirklichkeit zu erwähnen, eine auf Erfahrung, kritischer Prüfung und tiefem Verstehen beruhende. Sie sei eine Ethik der Ganzheitlichkeit und Offenheit - für ALLES ausser der Wirklichkeit; in der Sprache Buddhas, der Leerheit. Sie trenne nicht mehr Ich vom Nicht-Ich, Innen vom Aussen, Gutes vom Bösen. Sie kenne keine Einseitigkeit und Identifizierung. Damit ist sie eine subtile negative Ethik des Nichtseins, aus der nichtigen Nichtsubstanz des Widersachers jeder Realität und Wirklichkeit

Das ist wie Hohn auf Buddha zu verweisen, der seine Schüler eindringlich ermahnte, nichts nur aufgrund irgendwelcher über-zeugender Autorität, einschliesslich seiner eigenen, Tradition oder Vorschrift zu übernehmen, sondern alles selbst zu prüfen und in seiner Bedeutung zu ergründen, so als ob die Leere eine hätte. Weil ethische Regeln nur eine nachhaltige Wirksamkeit in Bezug zur Wirklichkeit entfalten, seinen die bloss auf eigener, freier, innerer Einsicht, auf der so genannten erwachsener Selbstverant-wortung beruhenden, genauso so wie Buddhas Regeln, keine Regeln des 'Du sollst', sondern bestenfalls des 'Ich übe mich darin'. Damit ist der Weg Buddhas ein Weg ist, der bei der Frage des 'Ich' beginnt und der die Ursachen für mein und unser Leid, wie für unser Glück nirgendwo anders als bei mir selbst zu erkennen sucht. Diese Neue Ethik ist eine Ethik der 'Zurücknahme der Projektionen'. Sie sieht 'das Böse' nicht mehr im anderen, sondern in sich selbst. Sie sieht in der imaginierten Ganzheit, sich selbst in seiner Widersprüchlichkeit. Die neue Ethik ist eine Ethik des Scheinfriedens, des weil Nichtverstehens, Nicht-Verurteilens, im imaginierten Mitfühlen, zuerst einmal der Gewaltlosigkeit. 'Das Böse' in mir muss nicht bekämpft und vernichtet werden, sondern muss wahrgenommen und bewusst werden. Ja, das Böse in mir muss in seiner Ursache verstanden, akzeptiert und umarmt statt lebens- durch aufgabenerfüllend überwunden werden, um es virtualisierend zu versöhnen. Die Zerstörungskraft des Bösen beruhe auf der Wut über seine Unterdrückung. Mit der Neuen Versöhnung sind die Menschen dann mental so beschäftigt, dass sie das zu erfüllende Leben nie und nimmer verstehen, und im schön fantasierten Bösen verdammt, stecken bleiben.

Dies bedeute nicht, das Böse zuzulassen und zu verharmlosen. Es sei notwendig, das Böse und damit mich und die anderen zu schützen; nicht mehr durch Abspaltung und Unterdrückung des Bösen, Schädlichen, Leidverursachenden, sondern durch die allseitige Achtsamkeit (sati), die mich und den anderen schützt. "Sich selbst schützend, schützt man den anderen, den anderen schützend, schützt man sich selbst" heisst ein zentraler Satz im Satipathana-Sutra (der Lehrrede von der Achtsamkeit). Achtsamkeit (für das Böse) sei Bewusstheit, Verantwortlichkeit, Wachheit, also nicht das Verstehen der Wirklichkeit. Diese, und damit der Schöpfergott muss um jeden Preis gemäss der Neue Nicht-Ethik endgültig vom Menschen ferngehalten werden, und dieser damit zum Nichts werden! So gesehen herrscht nur auf dem Friedhof Frieden, und so beschwört denn auch die Esoterik das unwirklich Tote...

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Version 26.06.2014
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