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Die
römische Kirche lehrt bis heute, dass das im Abendmahl gereichte
Brot in Form der Hostie der Leib Christi, und der Wein sein Blut
verkörpere - und zwar wirklich und wahrhaftig und nicht nur symbolisch.
Der Philosoph René
Descartes hatte den Mut, auch gegen Pater Viogué eines Agenten des
Vatikns, auf "Ich denke,
also bin ich!", und gegen die drohende Verfolgung dafür durch die
Kirche "Unter einer Maske gehe ich meinen Weg!" zu setzen. Und so
ging er kurz vor Ausbruch seiner tödlich Symptome 1650, zwei
Jahre nach Ende des Dreissigjährigen Krieges, der grosse Teile
Europas verheert hatte, am schwedische Hof ein letztes Mal zur Kommunion.
Die Hostie reichte ihm Viogué - vermutlich mit einer tödlichen
Dosis Arsen versetzt. Damit sollte wohl verhindert werden, dass
die schwedische Königin
Christina
von ihrem Vorhaben, zum Katholizismus zu konvertierten, von
Descartes, den sie als Hauslehrer engagiert hatte, abgebracht werden
konnte. Der Jesuit Juan Mariana (gestorben 1624) sah in dem Toxin
ein als politisch korrekt, erlaubtes Mittel,
um Ungläubige zu
beseitigen. Papst Urban XIII selbst sollte mit einer Hostie vergiftet
werden. Kurz vor dem Exitus Descartes tauchte Viogué denn auch am
Krankenbett auf. Er machte Ausflüchte dagegen das heilige
Sakrament durchzuführen; er wollte Descartes in der Hölle schmoren
sehen!
Hat sich das tatsächlich so ereignet wie neuerer Forschungsarbeiten
ergaben, dann hat dieses Geschehen die Thesen beider Kontrahenten
widerlegt; das Blut Christi tötet nicht, und gegen Arsen kommt auch
fortschrittliches Denken nicht an; aber es kann die Hostie zu einer
Höllenfahrt aufbereiten! Gemäss Philosophie geht es um die
positive Veränderung der Gesellschaft durch sie
bessere angemasste Menschen. Das Ziel ist gemäss Peter Sloterdijk
die Tugend, und die Form ist der
Dialog, das Streitgespräch, die Debatte zur
gottlosen Selbstorganisation der Gesellschaft an
sich selbst. Die Freiheit des Einzelnen
dafür bedroht mittlerweile seine Mitmenschen, ja seine gesamte globale
Umwelt. Hier liegt das alltägliche, mit Philosophie unlösbare
Dilemma, das zum Entrüstungspessimismus bis hin zum
Selbstmordterror als Ausweg vom Tod der Verzweiflung führt. Das hat
2009 ein US-Major und Armeepsychiater in einem Amoklauf gegen seine
eigenen Leute mit 13 Toten und 40 Verletzten ultimativ zum Ausdruck gebracht! In dieser Welt kann die
Pointe nicht mehr im Inhalt, sonder
nur noch in der Form liegen. Aber damit
sind wir wieder beim Götzendienst. Das
alles ist in Politik und Gesellschaft die Konsequenz der
selbstverschuldete Unmündigkeit der Hochschulphilosophie, und der
verluderten Lauterkeit der, wie die Medien auch nur noch auf
Massenattraktivität
in ihrer Zielgruppe versessenen Intellektuellen.
Ein Umbau der Wissensarbeit tut Not; mit dem blossen Mut, à la Luther
mit seinen 95 Thesen, die Kontrolle der Ausarbeitung der Kommunikation
(6Ka) an sich zu reissen, ist es nicht getan! Das erregt höchstens noch einen
Informationssturm, in der das Wesentliche
meist untergeht, das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird!
Das
Falsche, lässt sich wie die weltliche Dreieinigkeit des
Kapitalismus, des Humanismus, und der
Verführungskunst,
nicht aus sich, sondern nur aus reellen Menschen
heraus umbauen! Nur sie, keine Philosophie, sind einer Haltung
mächtig, die auch die Macht der Medien nicht scheut, und ihren
Ernst im Wirklichkeitsbezug zu bewahren
vermag. Und das im Hinblick auf Lebens- durch
Aufgabenerfüllung, die ihren Sitz im
individuellen Leben, und nicht nur in
einer Fakultät hat, die bloss in den
Eingeweiden des Zeitgeistes liest
und reelle Menschen als Stolpersteine
verdrängt. Dank der Leistungen Letzteren,
reeller Menschen, haben wir mittlerweile all die
Werkzeuge, um z.B. auch die Klimakrise zu lösen. Es fehle nur noch der
kollektive Wille, sie zu nutzen. Der
Massenmensch ist ständig in Gefahr, das ihm
Fremde für undenkbar zu halten. Deshalb sind die meisten
kollektiven Humansysteme in den vergangenen 50 Jahren
schwerfälliger worden.
Die Macht der Wirtschaftslobby, und
die Dominanz der Medien haben den
politischen Prozess vom Volk entfremdet, und zu einer
Rückkehr zur Feudalisierung geführt. Über die Früchte dieses noch immer
vorherrschenden Ungeistes sagte Ende 2009 ein US-Armeesprecher: „Es
ist erschreckend!", nachdem mehr aktive Soldaten durch eigene Hand
als im Kampf in Irak und Afghanistan umkamen. „Wir wissen einfach
nicht mehr, was vor sich geht." Daneben wird die Verschreibung von
Antidepressiva grosszügig gehandhabt, obwohl es gesicherte
Erkenntnis ist, dass Psychopharmaka bestehende Selbstmord-neigungen noch verstärken. Zur Lage Ende 2009 meinte
General James Jones, der Sicherheitsberater des US-Präsidenten Obama:
"Wir müssen darauf bestehen, dass in Afghanistan die Fragen der
nationalen Sicherheit, und der
wirtschaftlichen Entwicklung, als
Gesamtheit betrachtet werden." Weil
Afghanistan der „Friedhof der Grossmächte" genannt wird, wolle
man auch alles tun, um die Nachbarstaaten von Afghanistan mit
einzubeziehen. Barack Obama ermuntere dabei seine
Berater als reelle Menschen zur Debatte
darüber. Er will Leute um sich haben, die ihre
Auffassungen begründen, und in der Lage
sind zu erklären, warum sie mit, bzw. nicht mit ihm
übereinstimmen. Deswegen müsse sein Stab
eine gründliche Vorauswahl der Themen treffen. Nur die wirklich harten
Fälle sollen bei ihm landen. Wichtig seien richtige Entscheidungen,
nicht schnelle Entscheidungen, und wichtig sei auch, dass die
Entscheidungsprozesse
gut organisiert seien,
und der Präsident nicht die strategische Ebene
verlasse. Das erste Jahr einer neuen Regierung diene dazu,
sich der Welt und dem eigenen Land vorzustellen.
Doch nun wo sein persönlicher Einfluss mit
seiner Kommunikation etabliert
(7Ke) sei, müsse das Gesagte
durch Taten belegt
werden.
Regisseur
Michael Moores Film, von blosser Massenattraktivität
unvoreingenommen,
über den Kapitalismus als den grossen Menschheitsirrtum, gleicht mehr einem ungeordneten, auf die Etablierung notwendiger Objectives (8Oe) gerichteten Wutanfall als einem Akt rationaler
Argumentation. Er versprühe aber, weil der Zorn des
Regisseurs auf Banker
und Politiker so gut nachzuvollziehen sei,
grossen Charme als Krisendokument:
Viele Krebserkrankungen können wir immer noch nicht heilen, es fehlt uns
an erneuerbaren Energien gegen die globale Erwärmung, und
wir verschwenden unsere Intelligenz, ja all unseren Reichtum.
Das ist so falsch! Viele der besten Ingenieure, Physiker,
Mediziner und Mathematiker gehen in die Finanzwelt und
benutzen dort ihr tolles Gehirn, um sich neue teuflische
Finanzprodukte auszudenken, oder in der Armee, um das Töten
effizienter zu gestalten, und besser schön
zu reden. Von Afghanistan und seinem Staatschef Karzai
forderte nach seiner zweifelhaften Legitimierung, Hillary Clinton
Ende 2009 als Aussenministerin der US, einem Staat also,
der das alles selbst immer weniger noch zu leisten vermag,
Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit,
Verantwortlichkeit, Kompetenz,
Durchschlagskraft und Ehrlichkeit.
Mittlerweile kommen aber immer mehr Köpfe in diesem Spiel, das das
Verstehen reeller Menschen ausschliesst,
nicht mehr mit; die Aufmerksamkeit deren Träger ist nicht mehr zum
Verstehen gegeben, die Welt frisst sie mit ihren damit unerfüllbaren
Ansprüchen auf. Wir produzieren mittlerweile mehr Informationen als
alle Hirne bewältigen können, darin ersaufen, wie früher die Autoritäten
von Kirche und Staat in Zwinglis Zürich, die
Wiedertäufer, unsere
Gewissen! So wird der Niedergang einer Kultur zur an sich geschlossenen,
nur noch
verwaltet! Es ist schwierig in einer Welt zu leben wo Niemand
mehr über deren Ideologie hinaus sieht! Jesus Christus ist in
dieses Gefängnis mit einer Macht gekommen, die über deren zugelassenes
Verständnis zu deren Erneuerung gereicht hat.
Drei
Ideologien haben das Leben der Menschen
in den letzten beiden Jahrhunderten bis heute am verheerendsten verformt:
-
Der
Taylorismus - also die
"Arbeitsoptimierung"
[*.pps, 567KB], gesteuert durch die Stoppuhr und den
Zwang zur finanziellen Effizienz,
-
der
dagegen auftretende Marxismus, und der als
Synthese daraus hervorgegangene
-
Sozialdarwinismus blosser
Existenzformen.
©Burk
Verlag
Alle drei
Weltbilder haben sich im digitalen Zeitalter zu einem, alles
entpersonalisierendem Menschenbild verdichte. Der
Taylorismus
mit Multitasking zur Fragmentierung, der Marxismus in Gestalt
kostenloser, Neid und Gier anregenden Informationen,
und dafür der einem
ausbeutenden, entpersonalisierenden
Wissensarbeit. Das kommt nun im Internet den
Herren der
Virtualität, allen voran Google,
zugute. Darin zeigt sich der Darwinismus in Gestalt des Vorteils
für denjenigen, der als Erster entscheidende Informationen zu nützen
weiss. Damit ist der Mensch zu einer statistisch auszuwertenden
Datenmenge verkommen, aus der man bei genügender Dichte nicht nur
Rückschlüsse auf sein bisheriges, sondern auch auf sein zukünftiges
Verhalten zwecks Instrumentalisierung erhofft. So wird
der Geist in dafür tauglich Algorithmen mit
mediendemokratischen Prozess verbannt. Auf
www.teleblocher.ch kann man seit
2007 verfolgen, was das im Kopf auch der herausragenden Sondergestalt der
neueren Schweizergeschichte,
Christoph
Blocher anrichtet; er dreht immer mehr nur noch in seinem
eigenen Kreis als nützlicher Idiot des Zeitgeistes an seinem rechten
Ende herum. Solche Teufelskreise,
die reellen Menschen jede
Bedeutung nehmen, sind so zum
Grundsätzlichen der Verbreitung von politisch
korrekten Prozessen (9Pm) durch die
Arglist des Zeitgeistes
geworden. In deren Schatten können die Akteure nicht mehr als reelle Menschen treten, gemäss Blocher, der Sache willen, also als
Opfer Mammons.
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