Zeitspiegel 2009…

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Die römische Kirche lehrt bis heute, dass das im Abendmahl gereichte Brot in Form der Hostie der Leib Christi, und der Wein sein Blut verkörpere - und zwar wirklich und wahrhaftig und nicht nur symbolisch. Der Philosoph René Descartes hatte den Mut, auch gegen Pater Viogué eines Agenten des Vatikns, auf "Ich denke, also bin ich!", und gegen die drohende Verfolgung dafür durch die Kirche "Unter einer Maske gehe ich meinen Weg!" zu setzen. Und so ging er kurz vor Ausbruch seiner tödlich Symptome 1650, zwei Jahre nach Ende des Dreissigjährigen Krieges, der grosse Teile Europas verheert hatte, am schwedische Hof ein letztes Mal zur Kommunion. Die Hostie reichte ihm Viogué - vermutlich mit einer tödlichen Dosis Arsen versetzt. Damit sollte wohl verhindert werden, dass die schwedische Königin Christina von ihrem Vorhaben, zum Katholizismus zu konvertierten, von Descartes, den sie als Hauslehrer engagiert hatte, abgebracht werden konnte.  Der Jesuit Juan Mariana (gestorben 1624) sah in dem Toxin ein als politisch korrekt, erlaubtes Mittel, um Ungläubige zu beseitigen. Papst Urban XIII selbst sollte mit einer Hostie vergiftet werden. Kurz vor dem Exitus Descartes tauchte Viogué denn auch am Krankenbett auf. Er machte Ausflüchte dagegen das heilige Sakrament  durchzuführen; er wollte Descartes in der Hölle schmoren sehen! Hat sich das tatsächlich so ereignet wie neuerer Forschungsarbeiten ergaben, dann hat dieses Geschehen die Thesen beider Kontrahenten widerlegt; das Blut Christi tötet nicht, und gegen Arsen kommt auch fortschrittliches Denken nicht an; aber es kann die Hostie zu einer Höllenfahrt aufbereiten! Gemäss Philosophie geht es um die positive Veränderung der Gesellschaft durch sie bessere angemasste Menschen. Das Ziel ist gemäss Peter Sloterdijk die Tugend, und die Form ist der Dialog, das Streitgespräch, die Debatte zur gottlosen Selbstorganisation der Gesellschaft an sich selbst. Die  Freiheit des Einzelnen dafür bedroht mittlerweile seine Mitmenschen, ja seine gesamte globale Umwelt. Hier liegt das alltägliche, mit  Philosophie unlösbare Dilemma, das zum Entrüstungspessimismus bis hin zum Selbstmordterror als Ausweg vom Tod der Verzweiflung führt. Das hat 2009 ein US-Major und Armeepsychiater in einem Amoklauf gegen seine eigenen Leute mit 13 Toten und 40 Verletzten ultimativ zum Ausdruck gebracht! In dieser Welt kann die Pointe nicht mehr im Inhalt, sonder nur noch in der Form liegen. Aber damit
sind wir wieder beim Götzendienst. Das alles ist in Politik und Gesellschaft die Konsequenz der
selbstverschuldete Unmündigkeit der Hochschulphilosophie, und der verluderten Lauterkeit der, wie die Medien auch nur noch auf Massenattraktivität in ihrer Zielgruppe versessenen Intellektuellen. Ein Umbau der Wissensarbeit tut Not; mit dem blossen Mut, à la Luther mit seinen 95 Thesen, die Kontrolle der Ausarbeitung der Kommunikation (6Ka) an sich zu reissen, ist es nicht getan! Das erregt höchstens noch einen Informationssturm, in der das Wesentliche meist untergeht, das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird!

Das Falsche, lässt sich wie die weltliche Dreieinigkeit des Kapitalismus, des Humanismus, und der Verführungskunst, nicht aus sich, sondern nur aus reellen Menschen heraus umbauen! Nur sie, keine Philosophie, sind einer Haltung mächtig, die auch die Macht der Medien nicht scheut, und ihren Ernst im Wirklichkeitsbezug zu bewahren vermag. Und das im Hinblick auf Lebens- durch Aufgabenerfüllung, die ihren Sitz im individuellen Leben, und nicht nur in einer Fakultät hat, die bloss in den Eingeweiden des Zeitgeistes liest und reelle Menschen als Stolpersteine verdrängt. Dank der Leistungen Letzteren, reeller Menschen, haben wir mittlerweile all die Werkzeuge, um z.B. auch die Klimakrise zu lösen. Es fehle nur noch der kollektive Wille, sie zu nutzen. Der Massenmensch ist ständig in Gefahr, das ihm Fremde für undenkbar zu halten. Deshalb sind die meisten kollektiven Humansysteme in den vergangenen 50 Jahren schwerfälliger worden. Die Macht der Wirtschaftslobby, und die Dominanz der Medien haben den politischen Prozess vom  Volk entfremdet, und zu einer Rückkehr zur Feudalisierung geführt. Über die Früchte dieses noch immer vorherrschenden Ungeistes sagte Ende 2009 ein US-Armeesprecher: „Es ist erschreckend!", nachdem mehr aktive Soldaten durch eigene Hand als im Kampf in Irak und Afghanistan umkamen. „Wir wissen einfach nicht mehr, was vor sich geht." Daneben wird die Verschreibung von Antidepressiva grosszügig gehandhabt, obwohl es gesicherte Erkenntnis ist, dass Psychopharmaka bestehende Selbstmord-neigungen noch verstärken. Zur Lage Ende 2009 meinte General James Jones, der Sicherheitsberater des US-Präsidenten Obama: "Wir müssen darauf bestehen, dass in Afghanistan die Fragen der nationalen Sicherheit, und der wirtschaftlichen Entwicklung, als Gesamtheit betrachtet werden." Weil Afghanistan der „Friedhof der Grossmächte" genannt wird, wolle man auch alles tun, um die Nachbarstaaten von Afghanistan mit einzubeziehen. Barack Obama ermuntere dabei seine Berater als reelle Menschen zur Debatte darüber. Er will Leute um sich haben, die ihre Auffassungen begründen, und in der Lage sind zu erklären, warum sie mit, bzw. nicht mit ihm übereinstimmen. Deswegen müsse sein Stab eine gründliche Vorauswahl der Themen treffen. Nur die wirklich harten Fälle sollen bei ihm landen. Wichtig seien richtige Entscheidungen, nicht schnelle Entscheidungen, und wichtig sei auch, dass die Entscheidungsprozesse gut organisiert seien, und der Präsident nicht die strategische Ebene verlasse. Das erste Jahr einer neuen Regierung diene dazu, sich der Welt und dem eigenen Land vorzustellen. Doch nun wo sein persönlicher Einfluss mit seiner Kommunikation etabliert (7Ke) sei, müsse das Gesagte durch Taten belegt werden.

Regisseur Michael Moores Film, von blosser Massenattraktivität unvoreingenommen,  über den Kapitalismus als den grossen Menschheitsirrtum, gleicht mehr einem ungeordneten, auf die Etablierung notwendiger Objectives (8Oe) gerichteten Wutanfall als einem Akt rationaler Argumentation. Er versprühe aber, weil der Zorn des Regisseurs auf Banker und Politiker so gut nachzuvollziehen sei, grossen Charme als Krisendokument: Viele Krebserkrankungen können wir immer noch nicht heilen, es fehlt uns an erneuerbaren Energien gegen die globale Erwärmung, und wir verschwenden unsere Intelligenz, ja all unseren  Reichtum. Das ist so falsch! Viele der besten Ingenieure, Physiker, Mediziner und Mathematiker gehen in die  Finanzwelt und benutzen dort ihr tolles Gehirn, um sich neue teuflische Finanzprodukte auszudenken, oder in der Armee, um das Töten effizienter zu gestalten, und besser schön zu reden. Von Afghanistan und seinem Staatschef Karzai forderte nach seiner zweifelhaften Legitimierung, Hillary Clinton Ende 2009 als Aussenministerin der US, einem Staat also, der das alles selbst immer weniger  noch zu leisten vermag, Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit, Verantwortlichkeit, Kompetenz, Durchschlagskraft und Ehrlichkeit. Mittlerweile kommen aber immer mehr Köpfe in diesem Spiel, das das Verstehen reeller Menschen ausschliesst, nicht mehr mit; die Aufmerksamkeit deren Träger ist nicht mehr zum Verstehen gegeben, die Welt frisst sie mit ihren damit unerfüllbaren Ansprüchen auf. Wir produzieren mittlerweile mehr Informationen als alle Hirne bewältigen können, darin ersaufen, wie früher die Autoritäten von Kirche und Staat in Zwinglis Zürich, die Wiedertäufer, unsere Gewissen! So wird der Niedergang einer Kultur zur an sich geschlossenen, nur noch verwaltet! Es ist schwierig in einer Welt zu leben wo Niemand mehr über deren Ideologie hinaus sieht! Jesus Christus ist in dieses Gefängnis mit einer Macht gekommen, die über deren zugelassenes Verständnis zu deren Erneuerung gereicht hat.

Drei Ideologien haben das Leben der Menschen in den letzten beiden Jahrhunderten bis heute am verheerendsten verformt:

  • Der Taylorismus - also die "Arbeitsoptimierung" [*.pps, 567KB], gesteuert durch die Stoppuhr und den Zwang zur finanziellen Effizienz,

  • der dagegen auftretende Marxismus, und der als Synthese daraus hervorgegangene

  • Sozialdarwinismus blosser Existenzformen.
    ©Burk Verlag

Alle drei Weltbilder haben sich im digitalen Zeitalter zu einem, alles entpersonalisierendem Menschenbild verdichte. Der Taylorismus mit Multitasking zur Fragmentierung, der Marxismus in Gestalt kostenloser, Neid und Gier anregenden Informationen, und dafür der einem ausbeutenden, entpersonalisierenden  Wissensarbeit. Das kommt nun im Internet den Herren der Virtualität, allen voran Google, zugute. Darin zeigt sich der Darwinismus in Gestalt des Vorteils für denjenigen, der als Erster entscheidende Informationen zu nützen weiss. Damit ist der Mensch zu einer statistisch auszuwertenden Datenmenge verkommen, aus der man bei genügender Dichte nicht nur Rückschlüsse auf sein bisheriges, sondern auch auf sein zukünftiges Verhalten zwecks Instrumentalisierung erhofft. So wird der Geist in dafür tauglich Algorithmen mit mediendemokratischen Prozess verbannt. Auf www.teleblocher.ch kann man seit 2007 verfolgen, was das im Kopf auch der herausragenden Sondergestalt der neueren Schweizergeschichte, Christoph Blocher anrichtet; er dreht immer mehr nur noch in seinem eigenen Kreis als nützlicher Idiot des Zeitgeistes an seinem rechten Ende herum. Solche Teufelskreise, die reellen Menschen jede Bedeutung nehmen, sind so zum Grundsätzlichen der Verbreitung von politisch korrekten Prozessen (9Pm) durch die Arglist des Zeitgeistes geworden. In deren Schatten können die Akteure nicht mehr als reelle Menschen treten, gemäss Blocher, der Sache willen, also als Opfer Mammons.

 

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