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Wirtschaft ist der konkrete Spiegel der
vorherrschenden
zwischenmenschlichen
Interaktionen. Das lässt sich an der
Finanzkrise 2008 illustrieren. Dabei soll
angedeutet werden, wie sie mit der Umsetzung des hier
ins Spiel gebrachten Verständnises zu verhindern
gewesen wäre. Rastet bei diesem Anspruch jetzt Ihr
D-Ich von dem, Ihrem wahren Wesen
allein gerecht werden
Erlebens-Ich aus?
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Vom Risiko
weg-Denken:
Wie vor dem
Swissair Grounding 2001 gab es in der Finanzwelt Warner vor den
gierigen Managern, und der von ihnen nicht mehr verstandenen
Komplexität ihrer Produkte. Sie wurden, wie ich schon 1998 bei der
UBS von dessen
"Group Director", bekennender Christ aus der indischen
Herrscherkaste, Prof. Prabhu
Guptara, mit seinem Ansatz als
UBS Chef-Ideologe, mit
Stil,
weggedacht. Dem sind jetzt etwas 3000 Milliarden Dollar in den
Sand gefolgt und die Branche ist so orientierungslos wie die
Sowjetunion nach dem Fall der Mauer. Man dachte sich als D-
Zauberlehrlinge aus, das Kreditrisiko weltweit zu streuen und damit
beherrschbarer zu machen. Aus Erfahrungs- und Denkfaulheit sind aber aus
dem verbleibenden Wunschdenken bis zum Platzen verkannte
Klumpenrisiken geworden. In der Verfilzung von Abzocker-CEO mit
Ratingagenturen mit ihren
"Added Values"
wuchs der Traum vom unaufhaltsamem quantitativen Wachstum über jedes
Erleben dessen, was ein Markt sein sollte, Plattform zum
Austausch von Gütern unter glaubhaft realistischer Preisbestimmung,
hinaus. Das unwirkliche Modell musste platzen und ist es am 15.09.2008
mit dem Fall von Lehman Brothers, und damit zerbarst auch das
Vertrauen in die Branche, und unter den Teilnehmern des
Casinokapitalismus. Ohne Vertrauen aber gefrieren alle
menschlichen Interaktionen. Der aus einfachen Verhältnissen zum
Staatspräsident von Brasilien gewordene Lula da Silva hat das
verstanden, was den "Masters of the Universe" im abgehobenen D-Ich
abhanden gekommen ist, dass der grundlegende Fokus auf dem
Wohl
reeller Menschen,
hier konkreter, deren
Lebenserfüllung
sein muss.
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Management by Feeling:
Bezeichnerderweise waren die Protagonisten des Kollapses,
Lehman-Chef Richard Fuld, und der US-Finanzminister Henry Paulson, aus
der Zeit als Paulson noch Chef von Goldman Sachs war, erbitterte
Konkurrenten, die sich mit kriegerischer Rhetorik aus der Welt zu
schaffen versuchten. Und so liess Paulson am kritischen 15.08.08 Lehman
fallen, weil angeblich die Öffentlichkeit gegen eine Rettung war. Nach
dem Kollaps
sagte der, Bryan Marsal, der Konkursverwalter von Lehman, nachdem er die
"Leiche" seziert hatte: „Die Weltwirtschaft stünde heute besser da,
hätte man Lehman nicht scheitern lassen." Deren Leute ausser der
Boss der weiterhin sein Salär und Privilegien genoss, und einige
Getreuen, gingen einfach und mit ihnen das Beziehungsnetz. Niemand
verstand das System mehr, die Computer standen still, das Chaos brach
aus, die Restwerte schmolzen dahin. Die Ideologie des freien Marktes
verschwand in der Geschichte der Versagermodelle.
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Sublimation der Verluste:
Tatsache ist, die meisten Hauptverantwortlichen sind sehr gut
entschädigt worden, brauchen keine Angst für ihre Altersvorsorge zu
haben, können ihr Unwesen weiter treiben, und der Staat stützt dafür die
restlichen Grossen ganz wie bei der Swissair. Die Kleinanleger, die man
vor allem in Deutschland gezielt als AD-Kunden (Alt und Doof)
über die Risiken getäuscht, und über den Tisch gezogen hatte, verloren
vielfach nach einem arbeitsreichen Leben, die Altersvorsorge, ohne dass
dies eine Regierung oder ein Gericht kratzt. Gemäss Spiegel ist das "der
Zustand der Welt. Ein Perpetuum mobile fortschrittlicher
Selbstzerstörung." Als die Blase platzte, wurden die Betroffenen
wieder in ihr Erleben, dass sie leichtfertig aufgegeben hatten, nun
allerdings unter schlechteren Bedingungen zurück geworfen. Eine
wirklich weiter aus, nicht in die nächste Krise führende
Orientierung
ist ausser dieser hier, nicht in
Sicht.
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