Gesellschafts- und damit Bewusstseinswandel

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Offenkundiges im Verborgenen“ zeigt der Orientalist Tilman Nagel in der Heilszusage des sunnitischen Islams, (Göttingen 2002) auf. Danach ist der Verbund aus Koran, Tradition und Scharia ein Passepartout für universale Weltdeutung und daraus Machtansprüche. Damit will die Elite die dauerhafte Oberhand über das unverständige gemachte Volk zementieren! Schon fast modern argumentiert Al-Ghazali, dass den sichtbaren Dingen ein verborgener Sinn also eine platonische Idee anhafte, den wahrzunehmen den Verständigen und von Allah mit Verstand Begabten, also den Herrschenden und ihren Ratgebern, vorbehalten bleibe. Die systemische Nähe zu den westlichen Experten, deren alleinige Aufgabe es nach Norbert Bolz ist, die Komplexität der technisch-pluralistischen Gesellschaft zu deuten und das Volk davon ab- und von der Herrschaft auszugrenzen, ist offenkundig. Was Al-Ghazali ausführt weist auf die gemeinsame, euroarabischen Hermetiktradition hin. Deren elitäres Menschenbild weist frappierende Ähnlichkeiten mit dem Allah-Begriff des Dauerschöpfers auf. So wie die europäischen Hermetiker den Klerus durch den schöpferischen Ausnahmemenschen, den Inhalt und die Bedeutung der Bibel via Theologie mit der antiken Philosophie verdrängten, beauftragt auch Allah muslimische Ausnahmemenschen mit seiner Stellvertretung in der Führung der Gläubigen. Diese Tradition setzt sich in unserer Zeit ungebrochen fort. Was im islamischen Mittelalter bis heute das „unverständige Volk“ war und ist, spiegelt sich durchaus auch in der westlichen Gesellschaft. Deren Massenmentalität aus Konsum und Toleranz lässt sich gegen die Erkenntnis der eigenen Situation abschotten, indem die suggestiven Sprachformeln des „Dialogs“ und der Zensurfilter der Medien inzwischen sehr effiziente psycho-politische Steuerinstrumente bilden. Dabei half der historische Orientalismus, der sich über die aufklärerische Literatur, die kaiserlich-kolonialistische Propaganda, und die arabisch-nazistische Kollaboration allmählich zementierte, und schliesslich in den „Dialog“ unseres Zeitgeistes mündete. Als vorläufiger Schlussirrlicht der letzten zweieinhalb Jahrhunderte sorgte das als Hintergrund der neuen, proislamischen Deutungsmacht dafür, dass der Islam nicht nur zum „Miteigner Europas“ (gemäss EU-Kommission), sondern auch zum Synonym fürFrieden“ und seine Vertreter – ob muslimische oder nichtmuslimische Funktionäre – immer mehr zu Zukunftsanwälten der kommenden Leitkultur werden. Das konvergiert nun in Fraktionszwängen in Politik, Bildung, Justiz, Kirchen und Medien, zur Arglist unserer Zeit, die sich der wachsenden Immunisierung durch zensurierte Medien erfreut. Der aktuell laufende „Dialog“ deutet darauf hin, dass der Fortschritt von Frieden und Freiheit offenbar ohne Anpassung, Gehorsam, ja Demut, mit der unaufhebbare Bindung an den Islam – zumindest Europa betreffend – kaum mehr möglich ist. Das zeigte 2009 das Spielchen das Gaddafi mit der Schweiz trieb...

Hintergrund dieses Gesellschafts- und Bewusstseinswandels: Die tief verwurzelte Machtform, der hermetischen Traditionen der Renaissance und Neuzeit sowie der Geheimbünde der Aufklärung und deren moderne Nachfolger – vornehmlich amerikanischen Kasino-Kapitalismus – treten mit der Globalisierung hinter ihren Masken als weltliche Allmachtsansprüche hervor. Damit präsentiert sich deren vorher esoterische, als profane Praxis organisierter Macht als „42-Konstruktivismus“, mit legalisierter Psychopolitik und Sozialtechnik. Seit dem Vorgehen europäischer Kaisern und Päpste, die sich einst auf die weniger entwickelten Methoden der höfischen Magier, Jesuiten, und Astrologen stützten, geschieht das nun erheblich anonymisiert, und vereinnahmt damit die bisherigen Loyalität erfolgreicher. Galionsfigur hermetischer Herrschaft ist das elitäre Genie, der soziopathische Machtmensch, Nietzsches „Übermensch“; der Manager. Als Schöpfer und Naturgestalter tritt er in die Stellvertretung Gottes ein, verdrängt in der Säkularisierung den Papst  und betreibt dabei, wie einst die Inquisition und die grauen Eminenzen an den Höfen, „schöpferische Zerstörung“, um das ständig „Neue“ des Zeitgeistes zu schaffen. Der Dualismus der „Innovation“ aus Toleranz und Effizienz soll auf der Grundlage davon interkulturell psychopolitisch indoktrinierter Wissenschaft und der Kapitalkraft den Machterhalt des monopolitischen Wahns auch nach dessen schrecklichem Versagen im 20. Jahrhundert, im Neuen Jahrtausend sichern. Diese Neue Psychopolitik kann man nun mit Genmanipulation, Neuroscience, effektiveren Drogen und Medien zu einer MATRIX operationalisiert werden, die scheinbar, wie zu Zeiten Jesus das Römische Reich, der Besetzung Europas durch die Nazis, und dem Kalten Krieg, das Ende der Geschichte zu zementieren scheint. So gesehen ist das die Zugabe des Westens an die bisher siegreiche Allmachtsphantasie des Islams. Dafür gab man dem Christlichen Abendland den Anschein von Freiheit, und Sozialdemokratie. Unter dem „Evil Empire“ der Sowjetunion hatte ja der KGB auch mehr Freiheit als die Sowjetmenschen. War das Hervorgehen Michael Gorbatschow daraus als nützlicher Idiot für die Globalisierung des Kasino-Kapitalismus gewollt, oder ein Betriebunfall, den man ja seither wieder ausgebügelt hat? Jedenfalls hat der Islam diese westlichen Ausgeburten der sozialdarwinistischen Allmachtphantasien alle siegreich vereinnahmt. Die Probe aufs Exempel mit dem übrig gebliebenen US-Technologie- und Kasino-Kapitalismus läuft nun in Afghanistan-Pakistan.

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Version 26.06.2014
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