Psychologisierung des Zwischenmenschlichen

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    Die USA haben doppelt so viele Therapeuten wie Zahnärzte oder Apotheker, entsprechen unwirklich, virtuell ist von da her die nun globale Arglist der Zeit, die all die Trends und Krisen gebiert. Mit der damit einhergehenden Beliebigkeit suggeriert der Zeitgeist Interesse am Menschen. Dabei wurde der Griff seiner unsichtbaren Hand vorläufig nur vom physischen, zum psychischen Zwang verlagert; von Griffen zu Begriffen, von Hardware zur Software. Seit Ende des letzten Jahrhunderts grassiert auch im "Human Ressource Management" die Ideologie der Psychologie, welche die Vorurteile über reelle Menschen als Wissenschaft verbreitet. Damit werden Begegnungen, das Erleben, Verstehen und die Umsetzung der Einsichten reeller Menschen an den organisierten Vorurteilen auf die politische Korrektheit reduziert.

Das, was sich mit psychologischen Begriffen nicht umschreiben lässt, wird entweder ignoriert, gemobbt, oder als abnormal therapiert. Der mit der Freud'schen Psychologie vermeintlich Aufgeklärte wird so zum Verklärten, und die von der Jungschen Geisterwelt mit ihren kollektiven Archetypen Erleuchtete, wir Dr. Faust, zu Verblendeten. Die Psychologen massen als die vorherrschenden Organisatoren von Vorurteilen über den "Menschen" das Monopol der Definitionsmacht über den Menschen auf Grund ihrer Verallgemeinerungen der publizierten Regeln des, weil angemassten, damit nicht verstehbaren Gefühlslebens und der Emotionen reeller Menschen im privaten und öffentlichen Bereich an. Heerscharen von Therapeuten und Ratgeber sorgen nun ausgehend von den USA auf der ganzen Welt dafür, dass an der Herrschaft des damit angeblich das Kollektiv heilenden Geistes, der an die Stelle des Heiligen Geistes, der sich an reelle Menschen wendet, getreten ist, nicht gerüttelt werden kann. So treten platonische Ideen an Stelle des Wirklichkeitsbezuges, was gemäss Karl Popper, der Fluch der Menschheit ist. Die Psychologie als zertifizierte Ersatzreligion in unseren sonst so areligiösen Zeit verträgt keinen Widerspruch. Wer Kritik äussert wird psychologisiert statt verstanden. Er verdränge bloss seine eigene Vergangenheit, lassen ihn tief im Geisterast verwickelte Psychoanalytiker wissen.

Die Deutungshoheit der Ideologie Psychologie ist heute so verbreitet und selbstverständlich, dass sie gar nicht mehr vernünftig hinterfragt werden kann. Mitunter ist die Repression so subtil, dass sie als angenehm empfunden wird. Die leicht eingängigen und wohltuend einfachen Erklärungsmuster entheben uns der Notwendigkeit, wirklichkeitsbezogen denken zu müssen. Nachdem die Tabus und Zwänge, die zu Zeiten Freuds vor allem im Sexuellen geherrscht hatten, aufgelöst waren, verloren seine Begriffe, die den Aufbruch ermöglichten, ihre zum Erstrebenswerten befreiende Kraft, die eben alleine der Lebens-wirklichikeit des Betroffenen gebührt. Seine und andere blosse Ideologien haben sich mittlerweile wie auch der Evolutionsmythos in Hemmnisse für die Entwicklung des Verständnisses reeller Menschen untereinander verwandelt. Noch nie hatten wir so viele Gebildete, und noch nie so viel Unverstand. Ohne Freud wäre Woody Allen nur ein Trottel. Es gäbe zwar einen Ödipus, aber keinen Ödipuskomplex. Statt der strengen, ja brutalen Züge der früheren Arglist der Zeit trägt die neue, Wohlwollende ausstrahlende Kaisers Neuste Kleider. Wer sich damit emanzipiert, wird davon verbildet, gegen jedes weiter führende Verständnis diszipliniert. Die Betonung der Gefühlsebene, der Verweis auf unbewusste Wünsche und auf Träume, die bedeutungsvoll sein sollen, hat zu einer Virtualisierung des Denkens und Handelns geführt, die sich in allen gesellschaftlichen Bereichen bemerkbar macht. Nun soll die Arglist der Zeit auch von unten über die Schule kommende Generationen prägen. Das hat die neue kulturelle Matrix mit der Geschlechter- und Gefühlspsychologie geschaffen, nach der die früher männlich definierte Psyche langsam aber sicher "weiblich", die Hardware mit Software, umformatiert werden. Der Stoff für Vorurteile gegen alles nicht politisch Korrekte, den man früher in Romanen verbreitet hatte, liefert nun die Psychologie, dieses Geisterreich, in dem alles möglich ist, gerade auch der Verrat an sich selbst.

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Version 26.06.2014
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